Anna Heine
Siebensandwegepunkt
interaktive Informationen über das medienkünstlerische Werk 1970 bis1999 in
Ausschnitten
30.1.-29.2.2000
Ausstellungseröffnung: Freitag, den 28. Januar 2000, 20 Uhr
Die Menschen sind heute nicht mehr verwurzelt, sondern vernetzt. Anna Heine
Anna Heine gehört zu den Protagonistinnen der Medienkunst. Zusammen mit
Thomas Born gründete sie in den 80er Jahren die bildo akademie, einer der
ersten privaten Hochschulen, an denen der Umgang mit den neuen Medien erlernt
werden konnte. Ihr eigenes künstlerisches Werk ist sehr umfangreich und liegt
nun auf einer CD-ROM, die sie SSWP - Siebensandwegepunkt nennt, vor.
Im Kunst-& Medienzentrum Adlershof gibt Anna Heine ab 30. Januar einen
Einblick in ihre künstlerische Entwicklung. Siebensandwegepunkt
bezeichnet
eine Schnittstellen zwischen einem realen Ort in der Mark Brandenburg und
einer Metapher für die Verdichtung ihres bisherigen künstlerischen Weges und
dessen Beeinflussung durch sieben Personen, die ihr Leben kreuzten und
letztlich auch verändert haben.
Der Kern der Ausstellung wird eine Art Archiv sein, in deren Zentrum
die
CD-ROM SSWP als eine interaktive Arbeit steht. Die CD-Rom umfaßt
vier
Module mit 140 Werkgruppen, 70 davon mit Interaktionen, 147 zusätzliche
Dokumentarfotos, 56 Minuten Videos und 37 Textlisten. SSWP ist der
experimentelle Weg einer Medienkünstlerin, das eigene Werk zu durchforsten
und für Interessierte nachvollziehbar zu machen. Dabei ist ein umfangreiches,
eigenständiges Werk entstanden, das Kunst, Information und Recherche
vernetzt. Koordinaten dieses Netzwerks bilden sogenannte Kontextare. Damit
sind jene Persönlichkeiten gemeint, die ihr Werk in verschiedene Weise,
direkt oder indirekt beeinflußt, gefördert oder berührt haben. Solche
Kontextare sind zum Beispiel der Komponist Wilhelm Killmayer, die Architektin
Lucy Hillebrand oder der Medienkünstler Thomas Born.
In den Ausstellungräumen werden diese "Kontextare" außerhalb des
Computersystems vorgestellt. Man betritt quasi wirklich eine Art
künstlerisches Gedächtnis. Digitalprints und Texte sowie einzelne Werkgruppen
werden in Beziehung gesetzt und räumlich geordnet. Hintergründe und
Zusammenhänge erscheinen nicht nur faktisch systematisiert, sondern werden
auch sinnlich transparent. Auf diese Weise werden den Betrachtern der
Ausstellung ungewollt didaktisch Fragen nahegebracht wie: woher die Bilder
kommen und wohin sie gehen, wie und wodurch sind sie entstanden, wie wurden
sie reflektiert und rezipiert usw.
Die Ausstellung kam mit der freundlichen Unterstützung der Senatsverwaltung
für Wissenschaft, Forschung und Kultur , fhtw-newmedia und Triad Berlin zu
stande.
Wir danken insbesondere dem Produktionsteam Born, Hein, Heine, Kemnitz,
Staeder und Andreas Krüger.
U.T.
Heine
CD-ROM Siebensandwegepunkt
Heine:
Der Tote darf nicht sterben
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