Künstler/innen Bettina Allamoda, Silvia Beck, edit suisse group, Felix Stephan Huber , Raphael und Tobias Danke, Alyssa DeLuccia, Bjørn Melhus, Korpys/Löffler, Albrecht Kunkel, Martin Liebscher, Cornelia Schmidt-Bleek, Vassiliea Stylianidou, Hans Winkler, Ingo Vetter/Annette Weisser, Corinna Weidner
"Amerika ist weder Traum noch Realität, es ist Hyperrealität. Eine Hyperrealität, weil eine Utopie, die von Anfang an als schon verwirklicht gelebt wurde. Alles ist hier wirklich und pragmatisch, alles läßt einen traumwandeln. Die amerikanische Wahrheit kann möglicherweise nur einem Europäer aufgehen, da nur er hier das perfekte Simulakrum der Immanenz und der materiellen Umschrift aller Werte entdeckt. Die Amerikaner selbst haben kein Verständnis für Simulation. Sie sind ihre perfekte Konfiguration, aber sie haben keine Sprache dafür, da sie selbst das Modell sind. Sie geben also das ideale Material für eine Analyse aller denkbaren Varianten der modernen Welt." Jean Baudrillard: Amerika, München 1995.
"t.i.a." ist das Logo für US-amerikanische Selbstdarstellung. In der Ausstellung wird dieses Label zum provokativen Rahmen für ein Bild von außen aus der Sicht von Berliner Künstler/innen auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf der Basis eigener Erfahrungen reflektieren die zumeist ehemaligen Austausch-Stipendiaten in ihren Arbeiten den Mythos Amerika. Der Einfluß Amerikas auf deutsche bzw. europäische Kulturproduktion und wie sich dies in visuellen Diskursen niederschlägt wird ein wesentlicher Schwerpunkt der Ausstellung sein. Neben medialen Fragestellungen zur amerikanischen TV-Realität und Film als Erinnerungsträger konzentriert sich die Ausstellung auf Positionen, die populäre, stereotype Vorstellungen von Amerika entgegenstehen und dekonstruieren. Die ausgewählten Arbeiten bewegen sich zwischen Beobachtung und Kommentar. Sie zeigen die Bandbreite der Widersprüche, die dieses Land der "unbegrenzten Möglichkeiten" aufwirft.
Die Konzentration auf den Blick des "Anderen", von außen, steht der Behauptung des Titels "this is america" kontrapunktisch gegenüber. Gleichzeitig werden damit die Pole markiert, zwischen denen sich die Arbeiten der Künstler/innen bewegen: dem Label Amerika und der damit einhergehend Vorstellungswelt und Projektionsfläche und der US-amerikanischen Realität mit ihren Brüchen und Binnendifferenzen.
Angesichts der Terroranschläge vom 11.September 2001 und damit aufgeblühter Kulturkampfrhetorik, die veraltete Dualismen predigt, die Welt in gut und böse, zivilisiert und barbarisch, menschlich und unmenschlich einteilt, erscheint es wichtiger denn je, kulturelle Identität und Identitätskonstruktionen sowie ihre Konstituenten zu hinterfragen und differenziert zu analysieren. Die Ausstellung versucht nicht die Ereignisse zu bewerten ebenso wenig wie US-amerikanische Kultur, sondern differenziert in der Beobachtung und Bestandsaufnahme.
Ausstellungskuratorinnen Ute Tischler und Antje Weitzel
Fotografie, s/w.
Hubers Fotografien sind die Ergebnisse von Ausflügen, die er während seiner
Zeit in New York vom Zentrum der Stadt hinaus an den Stadtrand unternahm.
Die Arbeiten erkunden die Gebiete, die man auf der Landkarte nicht als Orte
identifizieren kann, die weißen Flecken, Nicht-Orte, die außerhalb unserer
Wahrnehmung liegen, dort wo die Stadt ausläuft und Natur beginnt. Es ist
diese Nachbarschaft, die den Orten einen ganz eigenen, geheimnisvollen,
zwitterhaften Charakter verleiht, abseits nostalgisch-romantischer
Stadtbilder und Landschaftsansichten.
Installation. Foto, Video.
Detroit, einst Zentrum industrieller Produktion und der damit einhergehenden
Produktionslogik und Ideologie des Fordismus ist heute in drastischer Weise
Zeuge der Folgen von Automatisierung und Verlagerung der Produktionsstätten.
Die Recherche und gesuchten Begegnungen der Künstler/innen konzentrierten
sich auf die Entwicklung der zerstörten und zum Teil "renaturierten"
Innenstadt Detroits durch Initiativen verschiedener Bewegungen der
Alternativ-Kultur. Die großen Fotografien zeigen Gebäude in der Innenstadt
von Detroit, das World-Headquarter von Ford, das Gebäude des ehemaligen
Hauptbahnhofs und eine von zahlreichen Brachflächen in der Innenstadt. Die
kleineren Fotos dokumentieren exemplarisch die Arbeitsweise des "Detroit
Agriculture Networks", einen losen Zusammenschlusses von ca.150 Kleinbauern
in der City von Detroit. In dem Video sind Ausschnitte aus einem Interview
mit Lee Burns, einem der Mitbegründer des "Detroit Agriculture Network"
zu
sehen.
Fotografie, C-Print, 120x150cm
Die von Kunkel porträtierte, ausgewählte Landschaft ist bereits unzählige
Male aufgenommen worden. Sie ist Drehort für Westernfilme gewesen. Sergio
Leone hatte hier seine Epen der Neuen Welt erzeugt. Die von ihrer Rückseite
gefilmten Kulissen offenbaren ihr Scheindasein. Sie dienten zur Simulation
einer Westernwelt, die in Wirklichkeit gar nicht existiert. In der
unemotionalen Aufnahme der einst sicherlich beeindruckenden Kulissenstadt
dechiffriert der Künstler seine eigenen Gestaltungsmittel.
Bilder von Welt sind Projektionen, ob sie thematisch Natur, die so zu
Landschaft wird, oder beliebig anderes vorstellen. Bilder von Welt sind aber
auch Bedeutungs- und Ordnungsstifter und damit unersetzlich. Kunkel doppelt
in seinen Arbeiten diesen Bildcharakter. Er entwirft Projektionen von
Projektionsmodellen.
Installation.
Die Installation kombiniert skulpturale und bildnerische Elemente zu einem
kulissenhaften Setting. Den Kern der Installation "The end of the end"
bildet das gleichnamige Video, dessen Rohmaterial von den Künstlern in der
Wüste Kaliforniens und den Suburbs von Los Angeles gedreht wurde. Das Video
ist als Abspann des fiktiven Film "The End" konzipiert, formal und
inhaltlich werden (End-)Situationen aus dem Western Genre thematisiert. Die
Skuplturen funktionieren einerseits als manifestierte, erzählerische
Elemente des fiktiven Films "The End" und auch als abstrahierte
Elemente
klassischer Western (Film-)Sets.
Mehrteilige Wandarbeit.
Ausgehend vom Colt - dem Synonym für Handfeuerwaffen schlechthin -
thematisiert Silvia Beck diese Waffengattung in ihrer Funktion als Fetisch
und Prothese. Colt bezeichnet nicht nur den legendären Peacemaker, "the
gun
that won the west", sondern auch eine traditionsreiche Handelsmarke. So
wird
auf der kommerziellen Colt-website individuelle Gestaltungsfreiheit bei der
Zusammenstellung der Waffenbauteile suggeriert und damit eine Identifikation
mit der Marke hergestellt. "Tried and true - classics in every sense".
Installation. T-Shirt, Stickerei (2002), Button (1955).
In der Ausstellung t.i.a. im Kunst- und Medienzentrum Adlershof zeigt die
edit suisse group ein modifiziertes T-Shirt und einen historischen Button
mit dem Aufdruck "ohne mich" - jener Parole einer Bewegung, die sich
damit
gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und die von Konrad
Adenauer forcierte Politik der Westintegration artikulierte.
Die edit suisse group besteht aus Martin Conrads, Ulrich Gutmair, Silvan
Linden und Stefan Schreck. Sie haben bereits in verschiedenen Projekten
zusammen gearbeitet, unter anderem im Rahmen von "convex tv.", einem
Berliner Netzradiokollektiv (1996-99). Seit 2000 hat die edit suisse group
an Ausstellungen und Veranstaltungen in Berlin, Köln, New York und Tel Aviv
teilgenommen.
Video Installation. Video, 8 min.
In Bjørn Melhus' erzählerischen Videos treten Figuren auf (die er selbst
verkörpert), die sich auf der Grenze geschlechtlicher Indifferenz bewegen,
ohne diese überwinden zu können. Geprägt durch die Fernsehwelt, spielt er
mit den Möglichkeiten der Television und der computergenerierten
Cyberwelten.
Die Video-Arbeit "The Oral Thing" von Bjørn Melhus ist eine kurze
Fabel auf
die peinlichen Beichten innerhalb so genannter Daytime-Talkshows. In einer
Mischung aus Fernsehkirche, Musical und Quiz, befragt der Talkmaster zwei
Kandidataten ohne Unterlieb und Arme, denen er Geständnisse von Gewalt, Sex
und inzestuöser Liebe entlockt, moralisierend kommentiert vom chorähnlichen
Studiopublikum. Ein immerwiederkehrendes TV-Logo markiert bzw. Simuliert die
Werbepausen. Der anfängliche Dialogcharakter löst sich zunehmend in einen
Sprechgesang auf. Die umstrukturierten Sprachfragmente sind der
US-amerikanischen "Maury Povich Show" entnommen. Darüber hinaus
lassen sich
Bild- und Tonbezüge zu der Quiz-Show "The Weakest Link" herstellen.
Das Material für die Serie "Human League Yesteryear" könnte
Zeitschriften
entnommen sein - Fotos von Disneys Main Street USA , aus Filmen oder von
Probelauf eines Flugzeugtriebwerks. Die Vorlagen sind aufwendig bearbeitet,
wirken künstlich, und dieser Eindruck wird verstärkt durch eine Frauenfigur,
die in den Bildvordergrund implantiert ist, Bilder der Künstlerin selbst,
aufgenommen in verschiedenen Lebensphasen. Das Zusammenspiel von Figur und
Bildhintergrund ist uneindeutig: erscheint sie neben dem Feuerstrahl des
Triebwerkes fast wie ein Remake Brigitte Helms in Metropolis, so suggeriert
sie in der nächsten Arbeit die Distanz einer Vortragskünstlerin oder tritt
mit dem Ausgangsbild in pantomimische Interaktion. Die Zivilisationscollagen
Allamodas zeigen ein gleichsam zeitloses Universum sich überlagernder
Bilder, ein Kaleidoskop verschiedener Gegenwarten, variabel je nach
Kombination.
Fotografie.
Aus gebrauchten Einwegkameras baut Martin Liebscher Raumschiffe zusammen und
spritzt sie grau. Diese fremdartigen Gebilde fotografiert er unter
Zuhilfenahme von Stock und dünnem Seil vor unterschiedlichen Landschaften
der USA. So scheinen Flugobjekte über den Lichtreklamen von Los Angeles und
Las Vegas oder den Wolkenkratzern von New York zur Landung anzusetzen,
geheimnisvoll über Wüstenlandschaften, tiefen Schluchten und öden
Landstraßen zu schweben oder nach Roswell zurückzukehren, der Stadt, in der
bereits Ende der 40er Jahre eine fliegende Untertasse abgestürzt sein soll.
Die Ergebnisse Liebschers ausgedehnter Fotoexpeditionen stören nachhaltig
unsere scheinbar gesicherten Vorstellungen vom Fremden und Vertrauten.
Besonders in L.A. scheint jede Ecke schon in irgendeinem Film vorgekommen zu
sein, zum Beispiel die Firestone Tankstelle in "Lost Highway" oder
Randys
Donuts-Laden mit der gigantischen Fettgebäck-Attrappe aus "Mars Attacks".
In
einer Mischung aus Realität und Fiktion spielt der Künstler mit der
offensichtlichen Fälschung und gleichzeitig dem Anschein der Authentizität,
der sich selbst ad absurdum führt.
Die Fotoserie entstand während eines sechsmonatigen Arbeitsstipendiums des
Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK) in Los Angeles.
"World Trade Center" (VHS, 6:55 min)
"United Nations" (VHS, 4:30 min)
"Pentagon" (VHS, 3:10 min)
"Amerika" (VHS, 3:41 min)
1997
Der Zusammenhang von kriminell-kriminologischen Methoden, die Fragen nach
Observierung und detektivischer Analyse, die aus fragmentarischen Zeichen
Zusammenhänge zaubert, und die Übertragung dieser Momente auf den Bereich
künstlerischer Arbeit bilden einen Kernpunkt in den Überlegungen des
Künstlerduos Korpys/Löffler. Zwischen dokumentarischer Seriosität und
ironisch übersteigerter Absurdität siedeln sie ihre multimedialen
Untersuchungen zu "schlechten Bildern", fiktivem Bankraub,
terroristischen
Aktivitäten und dem New Yorker World-Trade-Center an und hüten sich dabei
klug vor inhaltlichen oder formalen Festlegungen.
Video (Master: Betacam-SP und Super 8), s/w, no sound
Der Film von Alyssa DeLuccia ist geprägt von ihrem fotografischen,
detektivischen Blick. Er wirkt durch die Reduzierung der Mittel auf den
ersten Blick unspektakulär, lebt aber von dieser Substraktion möglicher
Effekte. Der vermeintliche Beginn einer Erzählung wird zu Geschichten, ohne
Anfang, ohne Ende. Mit gezielter Willkür offenbart sie die
Uneingeschränktheit der Möglichkeiten, sensibilisiert sie den Betrachter für
die Wahrnehmung des Abweichenden im Monotonen, des absurden im Gewöhnlichen.
Mit ihrem Film macht die Künstlerin dem Betrachter das Angebot, seine
Geschichten selbst zu (er)finden.
Der Titel "Jacobs Fountain" verweist auf den Handlungsort des Film,
einen
Platz in Manhattan auf dem sich ein Brunnen von 1871 des Architekten Jacob
Wrey Mould befindet.
Installation. Fotografie, Video.
Vassiliea Stylianidous Installation besteht aus einer Reihe von Videostills,
die auf einer vorausgehenden, mehrteiligen Videoarbeit basieren. Vier dieser
Videos sind in einem Büro und vier in einer privat Wohnung in New York
entstanden. Jedes Video zeigt einzelne "Etagen" des gleichen
Kamera-Schwenks, der wiederum in einzelnen, halbseku(e)ndigen Standbildern
gezeigt wird. Die Videos sind sowohl zeitlich als auch räumlich in Fragmente
zerlegt, zeigen einen jeweils parallel verschobenen Bildausschnitt des
porträtierten Raumes und der Person, eines Angestellten. Zwischen den
Videobilder informiert eine Textanimation auf einem Monitor über den
Bekleidungs- und Verhaltenscodex, den der Angestellte zu verfolgen hat.
Zeichnung. Sumitinte, Graphit/Aquarellpapier.
"Paraden gehören ins Stadtbild von New York. Sie sind der Seismograph
kultureller Verschiebungen und Modus sozialer Integration zugleich. Nur auf
den Umzügen der sogenannten "Ticker Tape Parades" lässt sich für
einen
Moment vergessen wie stark die Differnenzen im "Melting Pot" sind.
Gerade
hier, in diesem schneekugelartigen Treiben aus Papierkonfetti, Musik und
bunter Straßenszenerie finden sich ethnisch extrem vielschichtige
Communities unter einem gemeinsamen Nenner zu sammen - etwa, wenn die
Yankees wieder einmal eine Baseball - Saison gewonnen haben; oder wenn es
gilt, einen besonderen Gast zu feiern wie etwa John Glenn, der nach seiner
Rückkehr von der ersten bemannten Weltraummission "Mercury" 1963 von
vier
Millionenn Schaulustigen bei seinem Triumpfzug über den Braodway begleitet
wurde (....) Aus dieser Umwidmung des öffentlichen Raumes für politische
oder ökonomische Zwecke zieht Cornelia Schmidt-Bleek ihre Herangehensweise.
Sie zeigt, wie die Verdichtung für den Moment mit einer visuellen Auflösung
einhergeht. Sie dekonstruiert das Ereignis auf ihren Zeichnungen in
unbestimmbare Fragmente. Cadillacs. Luftballons, Konfetti, eine schemenhafte
Zusammenkunft von Menschen, in der die einzelnen Gruppierungen nicht mehr
eindeutig auszumachen sind." Harald Fricke
"yntlg8i69i08", Video, 30min, colour , sound (engl.)
"Groupshow", Präsentation der s.f.a.i. Projektgruppe, Arbeiten auf
Papier,
Serie, 7-teilig.
Dokumentensammlung zu einem Drehbuch über den kalifornischen Talibankämpfer,
John Walker, Mixed Media.
Hans Winkler zeigt ein dreiteilige Arbeit vor dem Hintergrund der Ereignisse
des 11. September 2001. In einem Video führt er mit Unterstützung der
Projektgruppe s.f.a.i Interviews auf den Straßen von San Fransico. Zwischen
CNN-Berichterstattung und eigener Neugier entstand einein spannendes
Dokument, das ein Spektrum an politischen Haltungen an der Westküste zeigt.
Der zweite Teil der Arbeit sind Vorarbeiten zu einem geplanten Drehbuch über
den einzigen amerikanischen Talibankämpfer, John Walker. In einem
Pressespiegel, gesammelt in einem Fotoalbum, lassen sich nicht nur
Medienpolitik und Meinungsmacherei ablesen, sondern ebenso Einblicke in die
Tiefen amerikanischen Nationalbewusstseins gewinnen.
Ein dritter Teil soll auf Diskussionen zu einem neuen Gesetz zur nationalen
Sicherheit verweisen. Indem der Künstler Fingerprints von amerikanischen
Künstlern machen ließ und auf entsprechenden Registrierungskarten
präsentiert, reagiert er auf restriktive Maßnahmen, die durch den
Terroranschlag am 11. September forciert wurden.
Hörstück, Magazin, Kopien, Kabine
"Dienstag in New York" kombiniert Medienberichterstattung und
subjektive
Erfahrung rund um den 11. September 2001. Corinna Weidner, die sich zur Zeit
der Terroranschläge in New York aufhielt, fasst in einer Objektcollage
Medienträger zusammen, die verschiedene Ebenen des Zugangs und der Bewertung
der Ereignisse dokumentieren.In einer Kabine liegt eine Ausgabe des
amerikanischen Wochenmagazins "People weekly" aus, die kurz nach dem
11.
September erschien. Einige Doppelseiten daraus werden als Kopien auf den
Außenwänden der Kabine wiederholt. Parallel dazu resümiert der
eingesprochene Text als Hörstück die Ereignisse aus einer anderen
Perspektive. Diese Gegenüberstellung funktioniert apodiktisch und eröffnet
damit neue Blickwinkel. Wer sich in das Seitenlayout des Magazins vertieft,
erhält unmissverständliche Einblicke in die Mechanismen der Medien. Wie sich
Schreckensbilder mit Warenästhetik und Werbeideologie verklammern und zum
zynischen Kommentar werden, wird sinnfällig deutlich. Ohne den medialen
Filter, der Wahrnehmung und psychische Zustände politisch und ökonomisch
funktionalisiert, entstehen durch das Hörstück neue Bilder von N.Y.C.