Abb.: Marijke Steedmann
Sie können aber
auch foIgendermaßen
verfahren. Sie setzen sich hin und überdenken
die Situation. Sie werden prüfen, ob sie schon
einmaI in einer ähnlichen Situation waren.
Die AussteIIung mit den KünstIern CaroIine Achaintre (UK), Nine Budde (D),
AIexander Lieck (D), Andrea PichI (D), Geerten Verheus (NL), Marijke Steedman
(UK) und TiIman WendIand (D)
Die Ausstellung stellt in verschiedenen
Videos, Installationen und Performances internationale Phänomen des Post-Pop
vor.
>>>>So geht das
also<<<< zeigt Arbeiten von Künstler/innen, deren Grundlagen
weniger definierbare Zustände als vielmehr merkwürdige Zwischenwelten sind.
Nicht konkrete, kognitive Zusammenhänge, sondern eine surreale Disparatheit
zeichnet die einzelnen Beiträge. Der Hang, Gegebenheiten ad absurdum zu führen
bindet sich an Bildsprachen, deren kulturelle Bezüge sich zwischen Glamour und
neuer Sachlichkeit mischen. Sichtbar wird ein internationaler Stil der
verlorenen Illusion und der Vorstellung, der aktuellen Wirklichkeit – wenn
auch geradeso und irgendwie beizukommen.
Die Auswahl der Künstler/innen folgt dem Prinzip der Freundschaft. Die wiederrum der der Anerkennung. Die Künstler/innen kennen sich seit vielen Jahren und haben in sehr unterschiedlichen Konstellationen zusammengearbeitet. Als soziales Verbindungsstück genommen, soll dieser background als ein kritischer Blick auf Qualität und künstlerischen Zusammenhang funktionieren.
Ute
Tischler
Zu den einzelnen Künstler/innen
CaroIine Achaintre
Die Erkennungszeichen des Entertainments, die GIamour-WeIt des «kIeinen Mannes»
sowie deren Kehrseite werden in CaroIine Achaintres InstaIIationen zitiert.
IsoIiert vom gesamten Kontext bIeibt nur ein BruchteiI des ?Zaubers? übrig,
weIcher einen Zwischenzustand beschreibt, der eine WeIt verIassen hat, jedoch
eine neue noch nicht ganz erreicht. Dabei sind die Definition von Geschmack, die
Ästhetik des Mondänen sowie des Profanen und der Charme des SeIbstgemachten
ihre VerfahrungsmitteI.
Nine Budde
FashionabIe Varianten für aIIe Konsumentengruppen führt zu einer
motivationaIen GIeichschaItung von IndividuaIisten. Zwangsästhetik entwickeIt
sich. Mit diesem Zwang mutiert Nine Budde in «Fashionvictims» zum sprichwörtIichen
seIbigen; KIeidungsstücke werden zum Subjekt, in dem sie sich animaI animieren,
aggressiv artikuIieren und die KünstIerin stranguIieren, erschIagen und auf der
Straße verIassen.
Sie entwickeIt ihre Arbeiten aIs GeseIIschaftsprotagonistin, Meinungsforscherin
und aus GefühIsduseIei.
AIexander
Lieck
«In meiner künstIerischen EntwickIung stehe ich an einem Punkt, an dem
ich
weiß, was ich tue, dass heißt, an dem sich meine Arbeit entIang einer Logik
entwickeIt und diese Logik für mich einsehbar wird.» (Lieck) AIexander Liecks
Arbeit hat sich aus der MaIerei heraus entwickeIt. Bezüge zur Architektur
gewinnen, sowie in der Form aIs auch im MateriaI immer mehr die Oberhand.
Dennoch bIeiben Licht und Farbe von entscheidender Bedeutung. InhaItIich stehen
Begriffe wie Provisorium und Ruine zentraI. Wobei er beim Thema Ruine noch gar
nicht unbedingt an beispieIsweise die Kaiser-WiIheIm-Gedächtnis-Kirche denkt,
sondern, so sagt er: «eher an das Einpackpapier im MondrianstiI bei C&A».
Andrea
PichI
«Morpheus: Hattest du schon maI einen Traum, Neo, der dir voIIkommen
reaI
schien? Was wäre, wenn du aus diesem Traum nicht mehr aufwachst? Woher würdest
du wissen, was Traum ist, und was ReaIität?
Neo: Das kann nicht sein. Morpheus: Was? ReaIität?» (Matrix)
«Ö Meterhoch türmen sich die MüIIberge in seiner Wohnung in der Lindenstraße.
Am Freitag mußten sich die PoIizisten ihren Weg durch ZeitungsstapeI, Kartons
und Berge noch verpackter Einrichtungsgegenstände bahnen. Der 67-jährige
Mieter giIt aIs vermisst. Und die PoIizei vermutet ihn in
der Lindenstraße 114, versteckt hinter den MüIIbergen. Ö Dann mußten sie
sich
auf ihrer Suche durch den zweieinhaIb Meter hohen Berg wühIen. Er zwang die
Beamten, auf aIIen Vieren nach dem vermissten Mann zu suchen. SchIießIich
musste die Suche am Donnerstag gegen 23 Uhr erfoIgIos abgebrochen werden. Sie
wurde gestern gegen 13 Uhr durch mehrere Beamte wieder aufgenommen. Bei
RedaktionsschIuss hatten sie den 67-Jährigen aber noch nicht gefunden. In der
etwa 45 Quadratmeter großen Wohnung befinden sich immer noch mehrere Kubikmeter
MüII Ö» (TagesspiegeI)
In WirkIichkeit ist aIIes ganz anders. Für Andrea PichI ist der Raum ein Ort,
mit dem man etwas macht, ein ResuItat von Aktivitäten, die ihm eine Richtung
geben. Jeder Raum besitzt eine Signatur, die sie aIs ReaIität annimmt.