still aus Auermuehle, 2003, Super-8 / 16mm, 6 Min
Das Eigentümlichste ist die Athmosphäre des Ortes, dieser scheint seine
eigene, distinkte Zeit zu besitzen; eine Zeit, unabhängig von dem sich hier
bewegenden Protagonisten. Oder besser noch: Der Ort selbst bildet den
Hauptdarsteller, Schauspieler oder Akteure sind nur als Nebenrollen besetzt.
Tobias Schmücking erzählt in seinen Filmen mit Bildern Geschichten von
Zeit-Räumen, die eine je ganz eigene Dynamik besitzen und in die der Betrachter,
oder (an dessen Stelle) die Protagonisten mit genommen werden. Die Bewegung ist
weder linear noch zyklisch sondern quer zur gewohnten (narrativen) Zeitachse:
eine kontemplative Zeit?
Räume und Begegnungen sind uns nicht fremd, sondern merkwürdig vertraut, wie
wenn wir hier schon gewesen wären, zu einer anderen Traum-Zeit - oder, in einem
früheren Film.
So bleiben diese unspekulativen Orte, wie etwa ein einsamer Caravan auf einem
Hügel, ein Swimmingpool, wie selbst erlebte im Gedächtnis.
Klaus W. Eisenlohr